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   Ein Dienst  für  Einfache Gemeinden

 

 

 

 
 
 
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Die Schule des Tyrannus

 
Wenn es um Jüngerschaftsschulung geht, so gibt es verschiedene gute Ansätze, die in unserer Zeit praktiziert werden. Wir wollen hier nicht die Art und Weise, wie wir Schulung betreiben als die beste darstellen, sondern sie als eine bestimmte Art sehen, die versucht, die vier Aspekte der Schulung zu berücksichtigen, wie ich sie in dem Schaubild dargestellt habe:

Vaterschaft/ Mutterschaft

Gemeinschaft und Beziehungen

Lehre und Schulung

Praxis und Übung

Ich glaube, dass wenn nur einer dieser Aspekte vernachlässigt wird, kommt es zu keinem guten Training in Jüngerschaft. Wobei man aber bedenken muss, dass Gott souverän ist und auch in defizitären Umgebungen einen Jünger hervorbringen kann.

 

Das beste Beispiel für Jüngerschaftsschulung in der Bibel bietet uns mal wieder der Apostel Paulus.

Da gibt es z.B. die Stellen in der Bibel, wo er Bezug nimmt auf Jüngerschaftsbeziehungen, zu Timotheus oder zu Titus. Er bezeichnet sich als Vater und diese Beiden als seine Kinder oder Söhne, um die er sich kümmert. In all seinen Aktivitäten hatte Paulus immer diesen Beziehungen den Vorrang gegeben. Auch im Umgang mit den Gemeinden benutzte er oft die Vergleiche mit starken Familienbeziehungen. Im Grunde bediente er sich des Musters, das Gott uns vorgegeben hat. Denn in jeder gesunden Familie gibt es normalerweise väterliche und mütterliche Fürsorge und auch die engen geschwisterlichen Beziehungen, die dazu beitragen, dass das Individuum Mensch wachsen und gedeihen kann. Ich denke, das ist der Hauptfokus in der Jüngerschaftsschulung, denn wenn diese Art von Beziehungen nicht da sind, dann fehlt der gesunde Nährboden für das Training und die Investitionen bringen kein gutes Ergebnis.

Flankierend von beiden Seiten nutzte Paulus die Dynamik seines Dienstes, um die Jünger, mit denen er unterwegs war, für ihre Berufung zuzurüsten. Auf seinen Reisen hatte er meist mehrere Jünger, die dabei waren und von ihm lernten. Die praktischen Einsätze in Mission und Gemeinde brachten den nötigen Lernstoff hervor. "Learning by doing" könnte man das bezeichnen. Aus der Beziehung heraus nahm Paulus Einfluss, indem er selbst vorlebte, ermutigte, korrigierte und das Schwache stärkte. Diese Zeiten mussten sehr intensiv gewesen sein, wenn wir bedenken, dass Paulus monatelang mit seinen Jüngern unterwegs war und nicht nur angenehme, sondern oft krisenhafte Situationen durchlebte. Sie erlebten am Beispiel des Paulus, was es heißt, in allen Lagen und im praktischen Alltag ein hingegebener Jünger zu bleiben.

Einen Höhepunkt des Jüngerschaftstraining stellte die zweijährige Tätigkeit des Paulus in der Schule des Tyrannus in Ephesus dar. Diese "Schule" war eine Art Vorlesesaal, den er von einem Philosophen zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Es heißt, dass er dort nahezu täglich mit den Jüngern zusammenkam und sie alles lehrte, was er vom Heiligen Geist selbst mitgeteilt bekommen hatte. Auch in dieser Zeit hatte er Jünger (Timotheus und Erastus) an seiner Seite, die ihn ganz praktisch unterstützten und dabei "on the job" lernten. In dieser Situation sehen wir aber noch mehr, nämlich den den vierten wichtigen Aspekt, die Lehre und die Schulung. Sie gehört auch zum Jüngerschaftstraining und sollte nicht vernachlässigt werden. Egal in welcher Form es stattfindet, immer gehört dazu das Lernen der geistlichen Zusammenhänge, die Erweiterung des biblischen Wissens und die  Anwendung der Lerninhalte, um nur einiges zu nennen.

Aus dieser Schule sind viele Jünger hervorgegangen, die in die Römischen Provinzen hinein gegangen sind um Menschen für Jesus zu gewinnen, Gemeinden zu gründen und die Gläubigen zu stärken. Dazu gehörten zum Beispiel Timotheus, der später die Gemeinde in Ephesus apostolisch betreute, Titus, der sich um die Gemeinden in Kreta kümmerte und  Epaphras, ein Apostel, der hauptsächlich unter den galatisichen Gemeinden tätig war.

 

Copyright Richard Schutty